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Sternzeichen Markus Lüpertz

Von den Kräften am Firmament

Für die F.A.Z.-Edition hat der Künstler Markus Lüpertz die „Sternzeichen“ geformt.

Beinah jeder Mensch verbindet doch etwas mit den Sternzeichen, und sei es bloß, nicht an ihren Einfluss auf Charakter und Schicksal glauben zu wollen. Entsprechend ist der Tierkreis uraltes Thema und Motiv, dem sich zumal die bildenden Künstler immer wieder stellen. Das hat jetzt auch Markus Lüpertz getan mit seinen bronzenen Verkörperungen der zwölf Zeichen des Zodiak, die er für die Leser dieser Zeitung in der Reihe der „F.A.Z.-Selection“ erfand. Vorgestern wurden die Skulpturen im Gesellschaftshaus des Palmengartens in Frankfurt den zahlreichen geladenen Gästen vorgestellt, in Anwesenheit ihres Schöpfers. Lüpertz ist einer der wichtigsten deutschen Gegenwartskünstler, streitbar, umstritten und geachtet: ein „Bilder-Maler“, wie er sich an dem Abend selbst nennt – und entsprechend ein Skulpturen-Former, ließe sich ergänzen. Ihm geht es um den „manuellen Sieg“ über das Material. Und dieses kraftvolle Schaffen, zu dem auch die Wut gehören kann, wenn etwas nicht gleich gelingt, ist den Bronzen anzusehen, gebündelt in jeweils um die fünfzig Zentimeter Höhe.

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Im Gespräch mit Jürgen Kaube, dem für das Feuilleton zuständigen Herausgeber, sagt der Künstler, dass am Anfang dieses Motivkreises gar nicht die Sternzeichen als solche gestanden hätten, sondern zum Beispiel die Torsi zweier Mädchen, die dann zu „Zwilling“ wurden, oder die Skulptur eines Fisches, aus der heraus sich die Plastik mit einer stehenden nackten Frau entwickelte. Er will, so Lüpertz, auch die Betrachter zur „Realisierung ihrer Phantasien“ bringen. Auf dem Podium erklärt er sich selbst zum „Genie“, was er gern und oft tut – im Sinn jener Tradition nämlich, die im neunzehnten Jahrhundert gründet: Für Lüpertz heißt das, ein Künstler zu sein, „der alles selber macht“. Nach Günther Uecker ist er ein weiterer Künstler, der für die F.A.Z.-Selection eine exklusive Edition geschaffen hat. Die markanten Kleinbronzen sind in einer Auflage von dreißig Exemplaren arabisch nummeriert, jede einzelne hat Lüpertz von Hand bemalt. Außerdem gibt es zwölf Tierkreis-Graphiken von ihm, ebenfalls in einer Auflage von je dreißig Blatt arabisch nummeriert.